Ältester Briefmarkensammlerverein Deutschlands


Vereinswanderung 2024

Ein Beitrag von Detlef Schneider, IPV

Rund um die "Heidenschanze"

Auch in diesem Jahr trafen sich zahlreiche Vereinsmitglieder (einige mit Partnern) zur Vereinswanderung am Ausgangspunkt unserer Wanderung, dem Gasthaus Coschütz. Los ging es in Richtung Altcoschütz, welche als slawische Siedlung Coswicz 1284 urkundlich erstmals erwähnt wurde. Altsorbisch bedeutet der Name „Leute des Kos“; wer dieser Kos war, konnte jedoch nicht in Erfahrung gebracht werden. Mehrere Adelsfamilien verfügten im Dorf und der Umgebung über Grundbesitz. Im Jahre 1580 erwarb Kurfürst August von Sachsen das Dorf Coschütz. Links und rechts der Straße im gut erhaltenen Dorfkern zeigen sich die Häuser mit Fachwerk an den Hofseiten, mit Tafeln, deren Inschriften über Brände und frühere Besitzer berichten, sowie mit Schlusssteinen, die Initialen und Jahreszahlen tragen (Abb. 1 und 2).


Weiter ging es hinunter zum Coselweg, einer dunklen, feuchten Schlucht, welche die Verbindung zwischen der ehemaligen Felsenkellerbrauerei und der Straße am Hohen Stein in Coschütz darstellt. Benannt wurde der Weg nach dem General und Grafen Friedrich August von Cosel (1712 – 1770), Sohn der Gräfin von Cosel mit August dem Starken (Abb. 3). Der Graf war Besitzer eines nahegelegenen Kupferbergwerkes sowie der heute nicht mehr existierenden Villa Cosel am Weg.



Abb. 3:  Schmuckumschlag mit Bildnis Friedrich August von Cosel und Marke individuell, welche das Gebiet der Heidenschanze zeigt


Nach einigen hundert Metern verließen wir den Coselweg über einen verschlungenen Pfad und erreichten einen Aussichtspunkt von dem man einen herrlichen Blick auf die Begerburg hatte (links, Abb. 4). Wir sahen auch die Autobahn A17, welche den Plauenschen Grund überquert und beidseitig im Tunnel verschwindet (Abb. 5).



Abb. 5:  Brücken der A17 über den Plauenschen Grund bei Dresden

Die Begerburg ist eine im 19. Jahrhundert entstandene burgähnliche Villa, welche der Dölzschener Steinbruchbesitzer Johann Göttlieb Beger Mitte des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil errichten ließ. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte änderte sich die Nutzung der Räumlichkeiten mehrmals. Von der gastronomischen Nutzung, als Wohnraum, in der Nazizeit als Räumlichkeiten für die NSDAP-Ortsgruppe, nach 1945 als FDJ-Heim, dem Domizil einer Kartonagenfabrik, einer Bücherei und als Lagerraum, einer privaten Pension bis zu Wohnzwecken heute.

Während unserer kleinen Wanderung berichtete unser Wanderführer ausführlich über die geschichtlichen und geologischen Aspekte der einzelnen Stationen, sowie über die Besiedlung in der Bronze- und frühen Eisenzeit (Abb. 6).



Abb. 6:  Wir lauschen unserem Wanderführer Heiko Weber (Bildmitte)

Um unser Hauptziel zu erreichen gingen wir weiter auf diesem Pfad hinauf zur Heidenschanze, welche unser Vorfahren vor zigtausend Jahren als Festungsanlage ausbauten und bis ca. 500 v. Chr. nutzten.


amtliche Ganzsache mit privaten Zudruck anlässlich 30 Jahre Schutz der Bodenaltertümer in der DDR

Nach einem etwas weniger anstrengenden Weg von der Heidenschanze zurück zu unserem Ausgangspunkt konnten wir an einer Schautafel noch etwas über die Geschichte der Heidenschanze erfahren (Abb. 7).



Abb. 7: Foto mit einem Ausschnitt der von den Anwohnern gestifteten! Schautafel


Zum Abschluss unserer Wanderung lud der Gasthof Coschütz zu gutem Essen und Trinken sowie zum gemütlichen Plausch ein. Unser Vorsitzender hatte wieder Briefumschläge und Briefmarken mit den entsprechenden Motiven parat und verteilte sie unter den Teilnehmern. Vielen Dank dafür!


UND – ein großes Dankeschön unserem Wanderführer, Vereinsmitglied Heiko Weber, für die Auswahl der Route, seine gute Betreuung und die sachkundigen Auskünfte!



Zwei Ansichten der Coschützer Heidenschanze Hersteller unbekannt - Staatliche Kunstsammlungen Dresden https://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/733977 Sammlung Theodor Bienert (sächsische und böhmische Topographie, Ende 16. Jh. - Anfang 20. Jh.) Dieser Datensatz (Bild und Metadaten) steht unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.

Zwei Ansichten der Coschützer Heidenschanze, Lithographie, um 1891

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:1891_Heidenschanze_Cosch%C3%BCtz.jpg?uselang=de#file


Quellen: Wikipedia

Fotos: D. Schneider und A. Göbel