Ältester Briefmarkensammlerverein Deutschlands


Bund sammeln ist doch langweilig - oder doch nicht ???

Mein kurzer Beitrag soll mit zwei Vorurteilen aufräumen, die unter Sammlern grassieren: Belege sammeln ist schwierig und teuer / Bund sammeln ist langweilig.

Am 3.12.2020 erschien der 80 Cent-Wert Biene Maja, eine Marke im ansprechendem Design, das geeignet ist, Jüngere für das Sammeln von Briefmarken zu interessieren. Ich erinnerte mich, dass ich über eine Sonderganzsache Bund verfügte, ein sogenannter Plusbrief Individuell, der zu dem bis Ende 2012 gültigen Porto von 55 Cent auch das Motiv der Biene Maja aufwies. Da kam mir der Gedanke, diesen mit der neuen Ausgabe zu kombinieren. Auf Portorichtigkeit kam es mir nicht an, aber auf den Ersttag und auf den Nachweis der Beförderung, der mit dem Strichcode auf der Briefvorderseite gegeben ist. So erschien ich am 3.12.2020 im Postamt der Stadt Freital, frankierte mit einem Eckrandstück (!) den Plusbrief auf, bat um Abstempelung in der Postfiliale, "zentrisch" bitte schön, die Postagenturangestellte lächelte nachsichtig und ich freute mich am Folgetag diebisch über das Unikat, das in meinem Briefkasten angelangt war:



In Kombination mit diesen Plusbrief Individuell mit gleichem Markenmotiv gibt es wohl deutschlandweit keinen weiteren Ersttagsbrief des 80 Cent-Wertes, zumal echt gelaufen und mit Ortsstempel entwertet statt der jetzt üblichen Tintenstrahlentwertung!

Sammeln macht Freude, Teilen um so mehr: Ein Ersttagsbrief der 80 Cent-Marke auf dem Plusbrief mit Willi (Biene Majas Freund) ging als Geburtstagsgruß an  meine Tochter (Auch ein nachsichtiges Lächeln ob meiner Bemühungen, sie vom Sammeln zu begeistern) und einer mit dem Plusbrief Flip der Grashüpfer (auch ein Freund der Biene) an Frau Kauffmann von den Jungen Briefmarkenfreunden Pretzier. Diese Sammlerin betreut gerade trotz Corona engagiert ein Ausstellungsobjekt zum Thema Bienen auf Briefmarken, was ich kürzlich in der PHILATELIE nachlas. Aus Pretzier kamen jetzt Dankesgrüße und ich freue mich darüber, dass der Beleg andere erfreut und vielleicht sogar in einem Ausstellungsobjekt junger Sammler Aufnahme findet.

Man muss also nicht Auktionskataloge wälzen und tief ins Portemonnaie greifen, man muss nicht traurig sein, nicht bei den Haub-Auktionen in Wiesbaden mitbieten zu können. Nein, mit etwas Aufmerksamkeit und Innovationsgeist kann man sich und andere mit selbst geschaffenen Raritäten erfreuen!


Dr. jur. Axel Eska, IPV 1877 Dresden e.V.