Ältester Briefmarkensammlerverein Deutschlands


Verschlussklappe der Marke "Pfiffikus"

(vorgestellt von Thomas Wünsche, IPV)

Zur Zeit wird wieder viel über das Sparen von Ressourcen und Nachhaltigkeit geredet. So ganz neu ist die Problematik allerdings nicht, wie der nachfolgende Dienstbrief des Reichswasserschutzbezirkes Ober-Elbe eindrucksvoll zeigt. Der Brief wurde vermutlich Ende 1922 befördert (das genaue Stempeldatum ist leider nicht erkennbar).



portopflichtiger Dienstbrief mit Mischfrankatur zu 6 Mark

Wie man sieht, wurde der Umschlag mehrfach verwendet. Zur Erleichterung der mehrfachen Verwendung diente eine Art Verschlussklappe mit Adressfeld der Marke "PFIFFIKUS" (lt. Wörterbuch ein schlauer Mensch). Der Hersteller pries auf der Klappe auch gleich die Vorzüge seiner "Erfindung" an:



Ausschnitt der Rückseite des Dienstbriefes mit dem Text auf der Klappe

Wer denkt, der Reichswasserschutz beschäftigte sich mit dem Schutz vor Hochwasser, der liegt völlig falsch. Der Reichswasserschutz (R.W.S.) war die Wasserschutzpolizei des Deutschen Reiches. Ihre Aufgabe war u.a. die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit auf dem Wasser, die Verhinderung von Schmuggel und Waffenschiebung sowie der Fischereischutz. Dafür waren mehr als 2.000 Polizisten auf knapp 300 Dampf-, Motor-, Schlepp- und (Achtung) Ruderbooten im Einsatz. Die Behörde hatte acht Unterbezirke. Einer davon war der Bezirk Ober-Elbe mit Sitz im Dresdner Alberthafen.